Den Fred entdecke ich gerade
Mein Lieblingsthema als Stadtwerkler. Bachelor und Master bei einem großen Verteilnetzbetreiber gewesen...
Elektroautos werden für das Stromnetz ein Desaster.
Alltagstauglich sind die Dinger wohl für 90%. Denn die fahren unter 100km am Tag. Selbst für unsere Montagefahrzeuge wäre das eine Möglichkeit.
Aber....Wie löst man das Problem mit Schiffen die uns aus China den ganzen Luxus bringen, Reisebusse, LKWs. Wie sieht es in 10 Jahren mit den Akkus aus. Die Herstellungskosten und die CO2-äquivalente für Lithiumbatterien sind enorm. Für die Produktion eines E-Autos kannst deinen Diesel bald 200.000km bewegen. Tankt man dann noch Kohlestrom sieht es ganz düster aus.
(Da ich das gerade für eine Vorlesung vorbereite:
https://amp-zdf-de.cdn.ampproject.o...weltsuender-elektroauto-100.html?amp_js_v=0.1
schaut mal rein)
Und jetzt mal Stromnetz... Wie und wo laden die ganzen Neubauwohnungen die kaum einen Parkplatz finden am Straßenrand? Selbst bei Einfamilienhäusern ist das meist nicht mit einer 500€ Wallbox gemacht. Wie findet die Abrechnung statt? Das ist gar nicht so einfach und billig wie man sich das vorstellt. Straßenlaternen hab ich schon gehört und mich weggeschmissen vor lachen. Neubau alles mit LED. Da kannst fast deine Zunge an die Kabel halten, damit läd man keine Autos.
Netzausbau ist ein weiterer Punkt. Die Dinger werden mindestens für 40 oder mehr Jahre geplant. Wir und kein anderer plant, dass alle 16 /17 Uhr ihre Buden vollsaugen wollen.
EEG Anlagen bringen auch nicht viel, wenn die Sonne am Mittag scheint und die Karre sonst wo beim Arbeitgeber steht. Warum sollte der Ladeinfrastrukturen aufbauen. Negative Strompreise sind ein Beleg in die andere Richtung - unsere Stromnetze sind zu langsam und zu träge für fluktuierenden Strom. Das ist halt die Physik. 50Hz sind zwingend einzuhalten. Rechnerisch, Bilanziell, könnte man einen Teil der verschenkten oder negativ verkauften Mengen nutzen. Aber was bringt der Ostseestrom oder Brandenburger Windräder in Bayern? Die Netzkoppelstellen sind rar gesät. Die Nord/Südtrasse hat solch heftigen Gegenwind. Klar: Strom, Super, Windkraft super...aber bitte nicht vor meiner Haustür.
Mein Vorschlag: Gas. Wasserstoff kann man dezentral aus Strom/Wind oder von mir aus Kohle erzeugen. Wirkungsgrad schwach, aber wenn ich etwas unendlich habe - juckt mich das nicht. Wasserstoff kann ich methanisieren, also Methangas herstellen. Das kann ich zu 100% in unser gutes deutsches Gasnetz einspießen, kann man prima speichern und transportieren. Damit können auch die Überseedampfer aus China und sonst wo fahren, ohne parallele Technologien.
Zur Not kann man Wasserstoff zu etwas 10% ins deutsche Netz einspeisen. Gasspeicher sind in großen Dimensionen sehr unkritisch.
Damit kann man sich auch noch unabhängig vom Russengas machen. Das Problem ist, das Europa ja noch halbwegs gut dasteht mit Gas - in anderen Ländern ist da aber nicht viel.
Naja, just my 2 cents