Ich finde, das ist ein sehr schwieriges Thema. Auf Grund der allgemeinen Entwicklungen im Automarkt ist VW da auf dem richtigen Weg. Ich kann da die Entscheidungen grundsätzlich nachvollziehen. Ein paar Knöpfe für die "Alltagsfunktionen" wären da aber sicherlich mehr als hilfreich.
Wenn wir in unserem Unternehmen z. B. Visualisierungen für Maschinen erstellen, so habe ich persönlich es immer gerne, wenn Antriebe über Hardwaretaster gefahren werden. Aber dann kommt der Einkauf/Verkauf/Kunde mit Kosten. Schwupps sind es dann eben Buttons auf dem Touch Screen, soweit es die Maschinenrichtlinien zulassen. Das tut es im Prinzip ja auch. Mich nervt es trotzdem, da alles träger reagiert und das Feedback einfach nicht so vorhanden ist. Letztendlich nervt das aber nur dann, wenn die Maschine nicht automatisch läuft. Ist aber extrem bescheiden, wenn die Maschine z. B. eine Havarie hatte und man große Antriebe mm genau fahren muss.
Zurück zum Auto:
Schlimm finde ich Entfall von LAUTSTÄRKEREGLER, Start/Stop, Sitzheizung, Klima Bedienknöpfen/Reglern. "Bootzeiten" beim Starten nerven mich z. B. massiv. Da ich als GTI Fahrer im fortgeschrittenen Alter auch öfter lauter Musik höre (früher ich hab gedacht, das geht mal weg
), nervt es ungemein, wenn man - wie bei einem Kollegen - das Multimediasystem schon anfängt Musik zu spielen, man die Lautstärke aber erst nach Abschluss des kompletten Bootvorgangs und einer Bestätigungsmeldung leiser drehen kann.
Aber in Zukunft wird die Software immer wichtiger - unabhängig davon, ob ich das gut finde. Es wird immer mehr Teil der Wertschöpfungskette. Bei den Antrieben der E-Autos wird man sich nicht mehr so wahnsinnig differenzieren können. Da bleibt dann nur noch - neben der Ausstattung und Preis, Aussehen - die Batterie und die Software.
Die Software bzw. die Aktualisierung wird wahrscheinlich auch immer mehr ins Abo Modell wandern, so wie heutzutage z. B. Office 365. Und leider ist es bei Golf 8 und Konsorten die erste Alpha Version, die auf die Kunden losgelassen wurde. Und gerade Tesla zeigt ja, dass man agil vorgehen kann und die Leute sogar maximal begeistert sind. Auch wenn irgend etwas nicht so funktioniert. Da wird/wurde sogar für Funktionen gezahlt, die es noch gar nicht gibt/gab (Autopilot). Warum sollte das bei VW auf Dauer nicht funktionieren?
Ob ich das alles gut finde? Obwohl ich in der IT arbeite, mittlerweile hasse ich Updates mit ständigen Änderungen, wo ich was finde - damit meine ich keine Sicherheitsupdates. Oder alle zwei Jahre sämtliche Login Helferlein neu anmelden zu müssen, wenn das
Handy* wechselt.
Ich will Auto fahren - selber. Manchmal gerne mit Support. ACC genieße ich auf langen Strecken oder im Stau. Oder bei Tempo 70 auf der gut ausgebauten Landstraße. Oder nur noch vollautomatisch. Dann mit Rücken zur Fahrtrichtung und ich kann lesen, arbeiten oder Sonstiges tun.
Wichtig ist, dass man die Fehler dann auch irgendwann mal gefixt bekommt und als Kunde nicht für dumm verkauft wird, wenn man Softwarefehler meldet. Mit dem OTA Update wird das ja in Zukunft vielleicht auch fixer gehen mit der Beseitigung von Problemen. Immer in die Werkstatt, das nervt. Da habe ich dann auch bei einem Neuwagen so überhaupt keine Lust drauf.