markusch
Ist öfter hier
Hallo T-Roc*-Gemeinde!
Ich war mal so frei und möchte eine kleine Anleitung* für "Riefengeplagte" an ihren Scheibenbremsen mitgeben. Da ich selbst davon betroffen bin, möchte ich hier meine Erfahrungen und bekannte Tipps zusammen fassen. Ziel ist es, diese Infos für Layen zusammenfassend als Info mitzugeben und euch eine erste Orientierung zu geben, wie man hier handeln kann.
Passende Diskussionsthreads zu dem Thema:
Problem
Bei längeren Standzeiten in feuchter Umgebung oder Wenig-Nutzung des T-Roc kann sich Flugrost auf den Bremsscheiben bilden. Das ist an sich nicht tragisch, da Flugrost nach mehreren Bremsungen sich langsam entfernt - also freigebremst wird. Problematisch wird es allerdings bei einer TÜV- bzw. Hauptuntersuchung: Bei Bremsscheiben mit stärkerem Rost-Ansatz bzw. auch "Riefen" kann der TÜV die Fahrerlaubnis verweigern wegen eines sogenannten "mangelnden Tragbildes". Das kann zur Folge haben, dass die Bremsscheibe sowie Bremsbacken getauscht werden müssen, auch wenn die gebrauchten Scheiben recht neu bzw. dick sind.
Ursache
Die Bremsscheibe ist ein Verschleißteil. Das heißt, dass nach dem Bremsen das Metall "nackt" sichtbar ist. Und blankes Metall rostet bei bei Sauerstoff und Wasser (Feuchtigkeit), sofern ich meinen Chemie-Lehrer sinngemäß richtig zitiere.
Ich zähle mich zu einem Stadtfahrer mit Tiefgaragenplatz und als Wenigfahrer, was genau zu eben beschriebenen Ursachen passt. Daher sah meine Vorderbremse folgendermaßen aus:
Wunderschöne dunkle Riefen und kaum Glanz. Auch hört man zum Teil die Bremsscheiben bei Bremsung bei langsamer Geschwindigkeit (10 - 0 km/h).
Lösung 1 - Bremsscheiben "freibremsen"
Bevor man den Weg zur Werkstatt aufsucht, empfehlt es sich, es mit Freibremsen zu versuchen. Dabei muss man nur bei trockenem Wetter auf einer freien (!) Landstraße stärker in die Eisen treten.
Wichtig vorab: Das "Freibremsen" geschieht auf eigene Gefahr! Achtet genau darauf, keine Gefahrensituation durch das Freibremsen entstehen zu lassen bzw. keine anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden!
Steps für die Vorderbremse:
Steps für die Hinterbremse (bei Automatik):
Folgendes Video hat mir gut geholfen:
Das Prozedere hin und wieder machen. Ich habe vor 1,5 Monaten damit angefangen und diese Prozedur mehrmals durchgeführt. Keine Sorge, ein T-Roc hält das gut aus. Dennoch empfehle ich das max. 1x pro Woche zu machen, da die Bremsscheiben natürlich sehr heiß werden. Auch bei einem neuen T-Roc nicht frei-Bremsen, da diese noch jungfräulichen Scheiben "eingebremst" werden müssen. VW weist auch darauf hin!
Lösung 2 - Parken ohne Feststellbremse
Eine zusätzliche Möglichkeit ist das Parken ohne Feststellbremse, denn eine feuchte Bremsscheibe, die beim längeren Parken durch die Feststellbremse zugedrückt wird, trocknet langsamer, bzw. begünstigt eine Rostbildung. Natürlich funktioniert das nur beim Parken auf einer geraden Ebene, bei der der Wagen nicht wegrollen kann.
Lösung 3 - Weniger defensiv bremsen
Eine weitere zusätzliche Möglichkeit, im besonderen im Stadtverkehr, ist es auch zeitweise stärker vor einer roten Ampel abzubremsen. Als gebürtiger Schwabe und Benzin-Verbrauch-Minimalist achtete ich besser immer darauf, auf eine rote Ampel möglichst "zu rollen". Zum Leiden der Bremsscheiben sind dies mehr angerostet, da die Beanspruchung geringer war. Aktuell bremse ich öfters stärker und kann so dem Rost etwas mehr entgegenwirken.
Ergebnis
Die vordere Scheibe sieht nun nach ca. 1,5 Monaten und ca. 6-10 starken Bremsvorgängen gemäß oben etwas besser aus und übersteht hoffentlich den nächsten TÜV ...
Ich hoffe, dass dieses kleine How-To ein wenig hilft und wünsche euch gute und vor allem sichere Bremsfahrten!
LG, markusch aka Tea-Rock
Ich war mal so frei und möchte eine kleine Anleitung* für "Riefengeplagte" an ihren Scheibenbremsen mitgeben. Da ich selbst davon betroffen bin, möchte ich hier meine Erfahrungen und bekannte Tipps zusammen fassen. Ziel ist es, diese Infos für Layen zusammenfassend als Info mitzugeben und euch eine erste Orientierung zu geben, wie man hier handeln kann.
Passende Diskussionsthreads zu dem Thema:
- https://www.t-rocforum.de/threads/riefe-in-bremsscheibe.2055/
- https://www.t-rocforum.de/threads/sind-die-bremsbeläge-noch-in-ordnung.4731/
Problem
Bei längeren Standzeiten in feuchter Umgebung oder Wenig-Nutzung des T-Roc kann sich Flugrost auf den Bremsscheiben bilden. Das ist an sich nicht tragisch, da Flugrost nach mehreren Bremsungen sich langsam entfernt - also freigebremst wird. Problematisch wird es allerdings bei einer TÜV- bzw. Hauptuntersuchung: Bei Bremsscheiben mit stärkerem Rost-Ansatz bzw. auch "Riefen" kann der TÜV die Fahrerlaubnis verweigern wegen eines sogenannten "mangelnden Tragbildes". Das kann zur Folge haben, dass die Bremsscheibe sowie Bremsbacken getauscht werden müssen, auch wenn die gebrauchten Scheiben recht neu bzw. dick sind.
Ursache
Die Bremsscheibe ist ein Verschleißteil. Das heißt, dass nach dem Bremsen das Metall "nackt" sichtbar ist. Und blankes Metall rostet bei bei Sauerstoff und Wasser (Feuchtigkeit), sofern ich meinen Chemie-Lehrer sinngemäß richtig zitiere.
- Bei längeren Standzeiten und feuchter Umgebung kann sich Rost auf den Scheiben bilden. Das passiert oft im Winter und bei längeren Standzeiten nach Regenfahrten
- Kleine Körner (Splitt) können sich zwischen Bremsbacken und -Scheibe verfangen und für die dunklen Riefen sorgen.
- Ein zu "sachtes" Bremsen kann das begünstigen. Zum Beispiel wenn man "bis zur roten Ampel ausrollt", anstelle anfährt und stärker bremst
- Beim Parken mit aktivierter Handbremse können die Bremsbacken (Innenseite) nicht schnell lufttrocknen, was zu Rost führen kann
- Aktivierte AUTO-Hold-Funktion
- Eher geringe Beanspruchung der Bremsen, da viel Stadtfahrt, aber weniger Bremsungen auf der Autobahn bei höherer Geschwindigkeit
- Zu geringes Gesamtgewicht des Fahrzeugs beansprucht die Hinterbremsen zu wenig
Ich zähle mich zu einem Stadtfahrer mit Tiefgaragenplatz und als Wenigfahrer, was genau zu eben beschriebenen Ursachen passt. Daher sah meine Vorderbremse folgendermaßen aus:
Wunderschöne dunkle Riefen und kaum Glanz. Auch hört man zum Teil die Bremsscheiben bei Bremsung bei langsamer Geschwindigkeit (10 - 0 km/h).
Lösung 1 - Bremsscheiben "freibremsen"
Bevor man den Weg zur Werkstatt aufsucht, empfehlt es sich, es mit Freibremsen zu versuchen. Dabei muss man nur bei trockenem Wetter auf einer freien (!) Landstraße stärker in die Eisen treten.
Wichtig vorab: Das "Freibremsen" geschieht auf eigene Gefahr! Achtet genau darauf, keine Gefahrensituation durch das Freibremsen entstehen zu lassen bzw. keine anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden!
Steps für die Vorderbremse:
- Beschleunige auf einer trockenen Landstraße auf 90 km/h
- Überprüfe, dass kein Gegenverkehr und kein Fahrzeug hinter dir fährt, und du auf einer geraden Strecke fährst
- Trete kräftig in die Bremse, aber nicht voll, so dass das ABS nicht eingreift
- Bremse bis ca. 30 km/h runter und beschleunige gleich wieder
Steps für die Hinterbremse (bei Automatik):
- Deaktiviere Autohold und Feststellbremse
- Beschleunige auf einer trockenen Landstraße auf 90 km/h
- Überprüfe, dass kein Gegenverkehr und kein Fahrzeug hinter dir fährt, und du auf einer geraden Strecke fährst
- Schalte um auf Leerlauf (N)
- Bremse sofort nur mit der Feststellbremse, indem du den Brems-Hebel dauerhaft anzieht
- Bremse bis ca. 30 km/h runter
- Schalte sofort um auf Drive (D/S) und beschleunige wieder
Folgendes Video hat mir gut geholfen:
Das Prozedere hin und wieder machen. Ich habe vor 1,5 Monaten damit angefangen und diese Prozedur mehrmals durchgeführt. Keine Sorge, ein T-Roc hält das gut aus. Dennoch empfehle ich das max. 1x pro Woche zu machen, da die Bremsscheiben natürlich sehr heiß werden. Auch bei einem neuen T-Roc nicht frei-Bremsen, da diese noch jungfräulichen Scheiben "eingebremst" werden müssen. VW weist auch darauf hin!
Lösung 2 - Parken ohne Feststellbremse
Eine zusätzliche Möglichkeit ist das Parken ohne Feststellbremse, denn eine feuchte Bremsscheibe, die beim längeren Parken durch die Feststellbremse zugedrückt wird, trocknet langsamer, bzw. begünstigt eine Rostbildung. Natürlich funktioniert das nur beim Parken auf einer geraden Ebene, bei der der Wagen nicht wegrollen kann.
Lösung 3 - Weniger defensiv bremsen
Eine weitere zusätzliche Möglichkeit, im besonderen im Stadtverkehr, ist es auch zeitweise stärker vor einer roten Ampel abzubremsen. Als gebürtiger Schwabe und Benzin-Verbrauch-Minimalist achtete ich besser immer darauf, auf eine rote Ampel möglichst "zu rollen". Zum Leiden der Bremsscheiben sind dies mehr angerostet, da die Beanspruchung geringer war. Aktuell bremse ich öfters stärker und kann so dem Rost etwas mehr entgegenwirken.
Ergebnis
Die vordere Scheibe sieht nun nach ca. 1,5 Monaten und ca. 6-10 starken Bremsvorgängen gemäß oben etwas besser aus und übersteht hoffentlich den nächsten TÜV ...
Ich hoffe, dass dieses kleine How-To ein wenig hilft und wünsche euch gute und vor allem sichere Bremsfahrten!
LG, markusch aka Tea-Rock
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