Alright, die Vibrationen im Leerlauf sind endlich weg!
Vorab besten Dank für eure Einschätzungen und Tipps. Nach meiner gestrigen Erfahrungen und dem Ergebnis gehe ich mal davon aus, dass das Problem erstmal gelöst ist, aber beobachte das weiter. Ich möchte gerne meine Learnings und den Lösungsweg zusammenfassend der Community zurückgeben, falls jemand von euch auch vor dem gleichen oder ähnlichem Problem stehen sollte und es möglichst selber lösen möchte. Ich versuche, das möglichst verständlich zu formulieren, da ich selber dabei viel lernen musste.
Beobachtung wie in Post #1
- leichte Vibration nur im Leerlauf im Fahrerbereich an Schenkeln im Sitz (nicht am lenkrad)
- Vibration ab ca. 5 min und nur im Stand bei 700-800 U/min (Beispiel Ampelsituation)
Mein T-Roc und meine Fahrweise:
- Style 1.5 TSI Benziner mit 150 PS (EA211evo), Baujahr 2020 mit 35.000 km Laufleistung
- Eher defensive Fahrweise, vorwiegend Stadt und Kurzstrecke, aber 4x Jahr quer durch D
- Immer E10 getankt
Warum so besorgniserregend?
Hypothese: Vibrationen im Leerlauf können erste Anzeichen eines drohenden Motorschadens werden, wenn sie ignoriert werden.
Typische Themen, die mit Vibrationen in Verbindung gebracht werden können: Motorlager, Torbolader, Drosselklappe, Verkokung, Zündkerzen, Zündspulen, ...
Bevor es zur VW-Werkstatt geht, wollte ich das erstmal selber einordnen und versuchen, die Ursache selber zu finden:
Learning 1: OBD-Lesegerät besorgen und Fehlerspeicher auslesen
Um erste Fehler auszuschließen, kann man am T-Roc elektronisch den Zustand des Wagens abfragen. Das macht ja die KfZ-Werkstatt immer. Dazu kann man für weniger als 25€ ein
OBD-2 Lesegerät kaufen und den Motorzustand abfragen. In meinem Fall konnte ich schonmal ausschließen, dass es im Motor Fehlzündingen gibt: Stichwort (
Low Speed Pre Ignition, LSPI). Auch gab es keine anderen Fehler.
Learning 2: Mit dem richtigen Benzin Additiv versuchen den Motor zumindest ansatzweise zu reinigen
Schaden kann es nicht, da
Verkokungen typisch für TSI Motor-Vibrationen sein können und mit Additiven durchaus angegangen werden können. Ich habe es erstmal mit einem
Liqui Moly Injections Reiniger versucht. Leider hat es nicht funktioniert, da meine Fahrweise auch damit wahrscheinlich zu defensiv war.
Immernoch mit Vibration dann zur VW-Werkstatt. Sie haben keine Fehler entdecken können (natürlich auch mit OBD-Lese), auch bei Probefahrt nichts.
Ihre Empfehlung: Mit richtigem Benzin Additiv "System Reiniger" und höherer Drehzahl (2500 - 4000 rpm) durchblasen. Das hat mir nicht gereicht und ich habe Chat-GPT gefragt, welchen Systemreiniger ich brauche und wie ich diesen nutzen sollte.
Diesen habe ich genutzt.
Learning 3: Chat-GPT für weitere Tipps zur Anwendung des Additivs nutzen
Um den Liqui Moly Benzin System Reiniger optimal wirken zu lassen, solltest du eine längere Fahrt machen und den Motor dabei möglichst gleichmäig im mittleren bis oberen Drehzahlbereich laufen lassen. Hier sind die genauen Empfehlungen:
Drehzahlen:
- Optimaler Bereich: Zwischen 2.500 und 4.000 U/min.
- Dies sorgt für eine gute Verbrennungstemperatur, wodurch Ablagerungen effizient abgebaut werden können.
- Der Motor wird gleichmäig belastet, und das Additiv kann seine Wirkung entfalten.
- Nicht ständig im Leerlauf fahren: Es bringt wenig, den Motor bei niedrigen Drehzahlen im Stadtverkehr zu bewegen, da der Reinigungseffekt am besten bei höheren Temperaturen und Drehzahlen eintritt.
Fahrempfehlung:
1. Autobahn oder Landstraße: Eine Fahrt von mindestens 30 Minuten bis 1 Stunde auf einer Strecke mit gleichmäiger Geschwindigkeit ist ideal.
2. Drehzahl variieren:
- Fahre gelegentlich im 3. oder 4. Gang, um die Drehzahl bei 3.000 - 4.000 U/min zu halten.
- Wenn du auf der Autobahn bist, kannst du das durch einen kurzen Gangwechsel oder zügigeres Beschleunigen unterstützen.
3. Keine Maximaldrehzahl: Es ist nicht nötig, den Motor bis in den roten Bereich zu drehen. Bleib im empfohlenen Bereich für eine schonende und effektive Reinigung.
- Ich habe gestern eine solche 300km-Fahrt mit dem Reiniger und E5-Benzin gemacht.
- Meist war ich bei 2.600 - 3.300 rpm bei 170-190 km/h (stellenweise härtere Beschleunigung, aber nie über 6.000)
- Die Öltemperatur war 95° - 110°C, also okay, ab da höhere Umdrehungen pro Min
Die Vibrationen im Leerlauf sind nun weg. Alles ruhig, ich spüre nichts mehr. (Juhuu)
Learning 4: Persönliche Fahrweise anpassen und hin und mal Premium tanken
Trotz regelmäßiger Wartung und den Learnings kann ich mir nur erklären, dass meine persönliche Fahrweise zu defensiv und zu viel Kurzstrecke dafür verantwortlich sind. Heißt:
- Nicht zu schonend und nicht immer untertourig fahren.
- Öfters versuchen, bei warmen Motor (Öltemp ab 80-90° auch mal über die 3500 rpm) fahren
- Öfters mal Premium tanken, da sie Additive enthalten und dann auch bei Langstrecke/Autobahn mehr Gas geben
Hoffe, die Learnings können helfen.
